Osmoseanlage für das Aquarium
Viele Neocaridinia Arten fühlen sich in unserem Leitungswasser super wohl. Sie tollen umher und die Wasserwerte kommen den kleinen Garnelen sehr entgegen. Dadurch fühlen die Tierchen sich wohl und selbst die Zucht von Garnelen ist mit einfachen Leitungswasser möglich.
Möchtest du als Aquarianer nun ein Schritt weitergehen, so wirst du in der Haltung von Bienengarnelen jedoch schnell auf das erste Problem treffen. Die ebenso beliebten Bienengarnelen sind nämlich um einiges anspruchsvoller als die klassischen Neocaridinia Arten und das einfache Leitungswasser reicht den kleinen Tierchen nicht mehr aus um sich wirklich wohlzufühlen.
Möchtest du nun Bienengarnelen halten, so ist einfaches Leitungswasser also nicht länger ausreichend, doch was für alternativen gibt es denn genau? Anstatt Leitungswasser benötigen die Tiere ein leicht säuerliches und weicheres Wasser, als unser ganz normales Leitungswasser je hergeben würde. Außerdem reagieren die Bienengarnelen im Vergleich zu den Neocaridinia Arten, um einiges sensibler gegenüber Schwermetallen wie Kupfer oder Silber. Solltest du nun in einem Haus mit alten Kupferleitungen wohnen, so kann es dir durchaus passieren, dass deine Garnelen eine Kupfervergiftung erleiden. Weshalb eine Osmoseanlage sinnvoll ist und wobei sie dich bei der Haltung von Garnelen unterstützt, zeigen wir dir jetzt.
Was ist eine Osmoseanlage?
Bevor wir zu den eigentlichen Vorteilen einer Osmoseanlage kommen, möchten wir dir natürlich erst einmal erklären, was eine Osmoseanlage überhaupt ist und was sie kann. Eine Osmoseanlage hilft dir dabei dein Leitungswasser mithilfe einer Membran, von Verunreinigung zu befreien. Dabei bleiben vor allem Kalk, Düngereste, einzelne Schwermetalle und noch vieles mehr in der Membran hängen. Vor dieser Membran, kommt meist ein Aktivkohlefilter, der das Chlor herausfiltert, welches in unserem Leitungswasser zum Desinfizieren benutzt wird. Gerade in Sommermonaten kann es häufiger vorkommen, dass die Wasserwerke zu Chlor greifen, da durch die erhöhte Temperaturen sich Bakterien und Keime stärker vermehren.
Die Membran und der Aktivkohlefilter sind also feste Bestandteile einer Osmoseanlage, doch zusätzlich gibt es häufig noch einen ultrafeinen Filter, der Schwebestoffe wie Rost, Sand und andere Schmutzpartikel in sich bindet. Natürlich ist unser Leitungswasser nicht so stark verschmutzt, jedoch ist es immer besser auf Nummer sicher zu gehen. Neben den ganzen Filtern, ist zudem ein Durchlaufbegrenzer sowie ein Spülventil an der Osmoseanlage montiert. Das Wasser wird also einmal durch sämtliche Filter gedrückt, bis schlussendlich stark gefiltertes Wasser herauskommt, welches eine sehr geringe Gesamthärte aufweist, die an Reinwasser erinnert.
Funktionsweise einer Osmoseanlage
Die Funktionsweise einer Osmoseanlage ist nicht so kompliziert, wie man im ersten Moment vielleicht denkt. Grundsätzlich arbeitet eine Osmoseanlage mit dem vorhandenem Leistungsdruck, der Hauseigenen Wasserleitung. Das bedeutet die Osmoseanlage benötigt zum Arbeiten mindestens einen Druck von 3 Bar und hält einen Druck von maximal 10 Bar stand. Dies sollte immer bei der Anschaffung einer Osmoseanlage beachtet werden, denn solch eine Anlage, lässt sich nicht einfach mit aufgefangenem Regenwasser betreiben.
Ist die Osmoseanlage an eine Wasserleitung angeschlossen, die den erforderlichen Druck aufweist, so läuft das Wasser nun in die Osmoseanlage hinein und passiert als erstes einen ultrafeinen Filter. Dieser Filter fängt Schwebeteilchen auf und verhindert, dass die Membran sich zu stark zu setzt. Nach dem ultrafeinen Filter kommt das Wasser entweder zu einem Aktivkohlefilter, in dem das Wasser chemisch aufbereitet wird oder es gelangt direkt zum Herzstück der Osmoseanlage.
Das Herzstück einer Osmoseanlage stellt die halbdurchlässige Membran dar. An dieser Membran werden nur Moleküle durchgelassen, die genauso groß oder kleiner als Wasser sind. Alle Schwermetalle sowie Kieselsäure und noch vieles mehr, weisen größere Moleküle als H2O auf. Dadurch werden nur die Wasser Moleküle durch die Membran gelassen und alles andere wird an der Membran herausgefiltert.
Das so entstandene Abwasser, wird mithilfe des kontinuierlich nachlaufenden Wassers, über das Abwasserventil ausgespült. Bei hochwertigen Anlagen ist das Verhältnis von Abwasser zu Osmoseanlage 1 zu 1. Bei günstigeren Modellen, kann ein Verhältnis von 4 zu 1 herrschen. Das bedeutet es wird auf 1 Liter Osmosewasser, 4 Liter Abwasser produziert. Das Verhältnis von Osmosewasser zu dem entstehenden Abwasser, gibt dir also einen Anhaltspunkt, wie effektiv deine Anlage ist.
Unterschied zwischen Osmosewasser und destilliertem Wasser
Das Wasser, welches aus einer Osmoseanlage fließt und destilliertes Wasser aus dem Baumarkt müssten sich in der Theorie ja ähneln, wodurch man sich den ganzen Aufwand auch schenken kann, oder? Dies ist leider nicht ganz richtig, denn das destillierte Wasser aus dem Baumarkt ist im Vergleich zu dem Wasser, welches aus einer Osmoseanlage kommt sogar noch ziemlich dreckig bzw. verunreinigt. Das hat den Hintergrund, dass das destillierte Wasser aus dem Baumarkt hauptsächlich für Autobatterien produziert wird und dort der „normale“ Reinheitsgrad vollkommen ausreichend ist.
Für die äußerst sensible Tierwelt reicht das destillierte Wasser aus dem Plastikkanister einfach nicht aus. Es weißt zwar ebenfalls eine Gesamthärte nahezu 0 auf, jedoch ist das destillierte Wasser aus dem Baumarkt, immer noch in Bezug auf Schwermetalle sowie Weichmachern belastet. Dadurch ist das Wasser also unbrauchbar für unsere Aquarien.
Osmosewasser und Garnelen
Osmosewasser, welches direkt aus der Anlage kommt, sollte nicht einfach ins Aquarium gekippt werden, damit sich die Garnelen wohlfühlen. Dem Wasser, wurden neben den Schadstoffen natürlich auch sämtliche Mineralien entzogen, weshalb reines Osmosewasser kein fischgerechtes Wasser darstellt. Aus diesem Grund gibt es spezielle Aufhärtesalze, die eine Vielzahl an wichtigen Mineralien enthalten. Dadurch kannst du deine Wasserhärte zum einen selbst bestimmen und zusätzlich viele wichtige Mineralien deinen Garnelen bereitstellen. Die Mineralien der Aufhärtesalze benötigen Garnelen beispielsweise bei der Häutung, weshalb es nie zu einem Mineralien-Mangel in deinem Aquarium kommen sollte.
Vor- und Nachteile einer Osmoseanlage
Vorteile
- entfernen von Schadstoffen
- weicheres Wasser
Nachteile
- Osmosewasser ist zeitaufwendig herzustellen
Fazit
Möchtest du dich in Zukunft näher mit dem Thema Garnelen Haltung oder Zucht von Bienengarnelen beschäftigen, so ist die Investition in eine Osmoseanlage durchaus sinnvoll. Dadurch kannst du ein artgerechtes Aqaurium aufbauen, in dem sich zum einen deine Tiere wohlfühlen und zum anderen sicher vor Schadstoffen sind. Der einzige Nachteil an einer Osmoseanlage ist deren zeitaufwändige Wassergewinnung. Je nach Anlage können gerade einmal wenige Liter pro Tag produziert werden, wodurch dauerhaft eine Wasserleitung in deinem Haus blockiert sein wird. Aus diesem Grund solltest du zu einem leistungsstarken Modell greifen, welches nur wenige Stunden laufen muss, um das benötigte Wasser für einen Wasserwechsel zu produzieren.
Schlussendlich können wir dir eine Osmoseanlage also nur ans Herz legen und deine Tiere werden es dir ebenfalls durch ein lebendigeres Auftreten danken. Abschließend gilt es noch einmal zu erwähnen, dass das Wohl deiner Tiere immer im Vordergrund stehen sollte und gerade die Anschaffung von sensiblen Garnelen Arten einen gewissen Pflegeaufwand verlangen. Überdenke die Anschaffung sorgfältig und solltest du dich trotz alledem für die Haltung von Bienengarnelen entscheiden, so können wir dir nur alles Gute für die Zukunft wünschen.